Holz und Sonne für den Altbau
100 % Regenerative
Energieversorgung im
Fachwerkhaus am konkreten Beispiel
Anlagenbeschreibung der Heizungsanlage und der
Photovoltaikanlage
in Beesem 12, 29487 Luckau
Die solar unterstützte Holzvergaser -
Heizzentrale steht in einem auf modernen
Dämmstandard umgebauten Vierständer-Fachwerkhaus. Ein 20 kW Scheitholzvergaserkessel
der Firma ETA Heiztechnik GmbH übernimmt die
Hauptwärmeversorgung im Winter. Der Holzkessel kann später durch eine
Pelletfeuerung erweitert werden.
Zwei Flachkollektoren der Firma Solvis GmbH & CoKG mit zusammen 16m² Kollektorfläche geben die Solarwärme an einen 1.850 Liter Pufferspeicher ab.
Der Strato-Schichtenspeicher steht
parallel dem Holzkessel
zur Verfügung.
Warmwasser wird in einem aus dem
Puffer gespeisten
Durchflußwarmwasserbereiter
erzeugt.
Nahezu alle
Heizflächen sind als Wandheizung ausgeführt, um durch ein niedriges
Temperaturniveau des Heizungswassers einen besseren Wirkungsgrad für die Sonnenenergie zu erreichen.
Dank der sonnigen Witterung hat die Sonne z.B. im Frühjahr 2007 ab Mitte
März die Wärmeerzeugung für Warmwasser und Heizung fast vollständig übernommen.
Wegen der solaren Heizungsunterstützung ist auch die Energieerzeugung
von März bis Mai und September, Oktober höher als im Sommer, da hier entsprechend mehr Verbrauch vorhanden ist.
Einige konkrete Zahlen zu Gebäude und Verbräuchen:
Wohnfläche: 150 m²
Heizwärmebedarf: 7 kW
Personenzahl: 3-4 ( ab 2012: 2-3 )
Verbrauch und Erzeugung im Jahr 2012:
Warmwasser:
21.500 l/55°C, ca 1.250 kWh incl. Zirkulationswärmeverluste
Heizkreis:
9.890 kWh laut Wärmemengenzähler
Holzverbrauch:
7,25 rm Kiefer , Energieinhalt ca. 12.325 kWh (bei 1.700 kWh/rm)
Wärmemenge Holzkessel: 9.066 kWh laut Wärmemengenzähler
Solarerzeugung: 4.764 kWh laut Wärmemengenzähler
Strom:
1.675 kWh
(Gesamtverbrauch)
Kochgas:
4 x 11
kg Flaschen Flüssiggas
Wie
sich unschwer erkennen lässt, ist die Menge der erzeugten Energie ca.
19% höher als die Menge der verbrauchten Energie. So liegt
beispielsweise der solare Ertrag im Juli/August bei ca. 350 kWh/Monat.
Der rechnerische Verbrauch (Warmwasser) aber nur bei etwas über 100
kWh/Monat. Die Differenz dürfte weitgehend als Speicherverlust
anfallen. Und dies trotz optimal gedämmtem Speicher und Rohrleitungen.
Was nebenbei zeigt, wie wichtig es ist, Pufferspeicher und auch
möglichst den kompletten Heizraum innerhalb der Dämmebene zu
positionieren, damit die Wärmeverluste in den Zeiten des Heizbetriebes
dem Haus zugute kommen. Dies ist hier der Fall.
Nach entsprechender
Interpretation der Zahlen ergibt sich ein solarer Deckungsanteil
zwischen 24 und 28%.
Was für den Bedienkomfort bei einer Holzheizung
ebenfalls wichtig ist: eine entsprechend dimensionierte
Solaranlage verlängert die heizfreie Zeit bis auf wenige Ausnahmen Richtung Anfang
März, bzw. Ende Oktober.
Im Nachbargebäude
erzeugt ein Solvis Max
Brennwertgerät mit 350l Pufferspeicher äußerst
wirtschaftlich die Heizungswärme mit Erdgas. 2013 wurde dieser kleine Pufferspeicher mit dem großen
Pufferspeicher über eine Nahwärmeleitung verbunden, um die
überschüssige Solarwärme im Sommer oder auch das kostengünstigere
Stückholz im Winter nutzen zu können.
Der Solvismax ist übrigens auch perfekt geeignet, um wasserführende Kaminöfen
unproblematisch und ohne zusätzlichen Pufferspeicher ins Heizungssystem
zu integrieren.